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Mit einem Selfie bewerben? Auf jeden Fall! - Teil 6

Mit einem Selfie bewerben? Auf jeden Fall!

 

Hier plaudert eine Personalerin aus dem Nähkästchen

 

Heute:  Online-Bewerbung

 

Der beliebte Bewerbungsguide ist noch nicht zu Ende: Nachdem die wichtigsten Aspekte zur grundlegenden Profilierung bis hin zum optischen Auftritt besprochen wurden, geht es weiter von der Offline- zur Online-Bewerbung. Diesmal widmet sich die langjährige HR-Managerin und Inhaberin des Coaching-Unternehmens „Step and Talk“ Petra Schreiber zusammen mit ihrer Teammitarbeiterin Bettina Breese Fragen zur digitalen Bewerbungsform.

 

B. B.: Bei der Stellensuche unter Stepstone & Co. findet sich immer seltener eine postalische Bewerbungsanschrift, stattdessen nur eine Emailadresse oder ein Button „Jetzt bewerben“. Am Inhalt der Unterlagen ändert sich bei einer papierlosen Bewerbung ja im Grunde nichts, nur frage ich mich dann schon, wie ich’s am geschicktesten verpacke. Ist es besser, alles zusammen, also Zeugnisse, Lebenslauf und Anschreiben in einem einzigen PDF-Paket zu bündeln – oder doch eher getrennt als einzelne Dateien?

 

P.S.: Bei der Bewerbung per Email ist grundsätzlich zu beachten, dass der Aufbau der digitalen Bewerbungsunterlagen dem einer klassischen Bewerbung entspricht. Also genauso formell und professionell und in der entsprechenden Qualität. Wenn Sie Ihre Dateien für die digitale Bewerbung fertiggestellt haben, speichern Sie am besten alle Dokumente in einer PDF-Datei. Das hat den Vorteil, dass die Formatierungen auf jedem Computer gleich sind und der Personaler nur eine Datei öffnen muss. Beachten Sie dabei auch, nur die Dokumente mitzuschicken, die tatsächlich interessant für die Stelle sind. Geben Sie Ihrer Bewerbung einen Namen z.B.: Bewerbung_Lisa_Mueller.pdf, damit sie leichter zugeordnet und gefunden werden kann.

 

B. B.: Bei einer Bewerbungszustellung per Emailversand ist ja nicht wie bei der postalischen Sendung die Mappe mit Anschreiben das Erste, was der Empfänger von mir zu Gesicht bekommt, sondern das Emailanschreiben: also ein Auftritt vor dem eigentlichen Auftritt. Sollte ich da nicht besser überlegen, ob ich diesen „Vorauftritt“ auch möglichst beeindruckend gestalte? Also erst mal eine schicke Emailsignatur entwerfen und einen originellen Text dazu raushauen? Oder einfach „… beiliegend sende ich Ihnen …“? Womöglich bin ich dann aber schon als „uninteressant, da kreativlos“ gebrandmarkt, denn ich kann ja nie wissen, ob meine Emailbewerbung zuerst bei einer Bürokraft oder schon direkt beim HR-Manager ankommt.

 

P.S.: Auf jeden Fall sollte bereits in der Betreff-Zeile hervorgehen um was es geht. Also schreiben Sie: „Bewerbung: „Ihren Namen“, „Stellentitel“ und ggfs. die „Referenznummer“ (Bewerbung: Lisa Mueller, Projektleiterin, ID 1234).

Das Anschreiben sollte kurz sein, darf aber durchaus eine persönliche Note haben.

Schreiben Sie z.B. in ein bis zwei Sätzen, dass Sie Interesse an der Mitarbeit in dem Unternehmen haben und verweisen Sie auf die Bewerbung im Anhang.  Benutzen Sie für die Anrede denselben Namen wie in Ihrem beigefügten Anschreiben an das Unternehmen und vermeiden Sie Abkürzungen wie „MfG“. Prüfen Sie vor dem Versenden noch mal die Rechtschreibung.

 

B. B.: Nun habe ich auch schon gelesen, dass das Bewerbungsanschreiben langsam ausstirbt und in Zukunft dann nur noch mit Links auf meine eigene Homepage oder mein Profil in Bewerbungs-plattformen, wie Xing und LinkedIn erwartet werden. Ist die gute alte Bewerbungsmappe wirklich bald Schnee von gestern? Bin ich schon auf der Loser-Seite, wenn ich nicht mit einer eigenen Bewerbungswebsite aufwarten kann?

 

P.S. Nein das sicherlich nicht, jedoch gibt es mittlerweile auch eine Menge anderer Möglichkeiten (eigene Homepage, Soziale Medien wie Xing und LinkedIn, Talent-Pools,..) um mich als Bewerber zu präsentieren und präsentieren ist angesagt. Es hängt sicherlich auch davon ab, auf welche Position sich beworben wird, wie die Bewerbung dann letztendlich ausfällt.

Bewerben Sie sich z.B. als Webdesigner und haben nicht selbst eine Webseite, auf der Sie sich professionell präsentieren, kommt das sicherlich nicht überzeugend rüber.

Ansonsten ist es schon wichtig, sich auf den Karriereplattformen wie XING und LinkedIn zu präsentieren und nicht nur mit einem Basic-Tarif.

Ein aussagekräftiges, professionell gestaltetes Profil auf XING oder LinkedIn, dass Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen widerspiegelt dient Personalentscheidern als erste Informationsgrundlage über potenziell geeignete Kandidaten.

Eine andere Möglichkeit bietet das Active Sourcing das im Zeitalter des Fachkräftemangels eine hohe Bedeutung einnimmt und von vielen Unternehmen mittlerweile genutzt wird. Unternehmen suchen dabei ganz gezielt in Lebenslaufdatenbanken nach passenden Kandidaten für ihre offenen Vakanzen. Besonders im Fokus liegen Kandidaten aus den MINT-Bereichen (Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Technik).

Auch Jobbörsen bieten die Möglichkeit den eigenen Lebenslauf zu hinterlegen, so dass Unternehmen aktiv nach Ihnen suchen können. Die Chancen auf einen schnelleren Bewerbungserfolg durch einen Eintrag in einem solchen Talent Pool ist auf jeden Fall erhöht.  

 

B. B.: Was muss ich denn vor allem beachten, wenn ich ein Profil bei Xing oder ähnlichen Kanälen anlegen möchte? Ist ja nicht so viel Platz, dass ich meine Erfahrungen und Kompetenzen ausführlich auswälzen könnte. In der Kürze liegt zwar bekanntlich die Würze, aber kann ich denn überhaupt in diesem Rahmen überzeugende und vor allem persönliche Akzente setzen?

 

P.S.: Wichtig ist, dass Sie hier prägnante Schlagwörter verwenden was Ihre Qualifikationen, Erfahrungen und Interessen angeht, damit diese über die Suchfunktion leicht auffindbar sind. Das ermöglicht den Unternehmen einen Abgleich mit den Stellenanforderungen des Unternehmens.

Eine weitere Möglichkeit von Xing und LinkedIn, um auf sich aufmerksam zu machen, ist den direkten Kontakt zu Unternehmen bzw. Unternehmensvertretern zu suchen und herzustellen. Mit einer netten Nachricht und nicht einfach nur über den „Kontaktknopf“ 😉, das ist viel persönlicher und wird in der Regel nicht abgelehnt. Weiterhin schaffen Sie Aufmerksamkeit, wenn Sie sich in fachbezogenen-Gruppen engagieren indem Sie einen Artikel schreiben oder sich an Diskussionen beteiligen und somit andere Mitglieder von Ihrer Expertise überzeugen können.

 

B. B.: Wie gehen eigentlich Headhunter vor, wenn sie im Netz auf „Beutezug“ gehen? Wie kann ich für sie besser auffindbar werden?

 

P.S.: Die richtigen Schlagwörter platzieren, unter denen Sie auch gefunden werden möchten 😉

Manchmal macht es Sinn Stellenanzeigen genau aus diesem Grunde zu analysieren, um zu erfahren, welche Anforderungen werden gesucht und diese kann ich dann in meinen Profilen verwenden.

 

Der nächste und letzte Beitrag unserer Bewerbungsratgeber-Serie befasst sich mit dem Bewerbungsgespräch!

 

Haben Sie noch eine Frage oder möchten Sie Ihre Meinung oder Erfahrung mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an bewerbung@step-and-talk.de oder geben Sie einfach Ihr Feedback hier oder auf Facebook ab, Ihr Beitrag ist willkommen: FB Step and Talk.

 

 

Bettina Breese          und     Petra Schreiber

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Petra Schreiber hat sich verpflichtet, nach den ethischen Richtlinien und im Sinne des Berufskodex für die Weiterbildung des Forum Werteorientierung in der Weiterbildung e. V. zu handeln und bin dadurch berechtigt, das Siegel "Qualität - Transparenz - Integrität" zu führen.