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Raus aus den falschen Schuhen! Es ist nie zu spät, um zu sein, was man will

Bergsteiger und falsche Prinzessinnen wissen es schon lange: nichts geht über ein passendes Schuhwerk.

 

Früher habe ich Pumps getragen. Schwarze Pumps.

Die meisten Sekretärinnen tragen schwarze Pumps. (Oder nicht?) Sieht ja auch top schick aus – bei den anderen. Doch egal welche noch so bequemen Modelle ich wählte, nie wollten sie richtig passen und wirkten an mir wie Fremdkörper. Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass es nicht wirklich an den Schuhen lag, sondern an dem, was sie für mich symbolisierten: meinen ungeliebten Job. Nun wissen wir alle: eine gute Sekretärin ist Gold wert. Sie managt, organisiert und holt die Kohlen aus dem Feuer. All das habe ich auch getan, viele, viele Jahre, tapfer und mit Bravour - in meinen schicken schwarzen Pumps. Doch mehr und mehr fühlte ich, wie mir die Luft ausging beim täglichen Gang die Treppe hinauf zum Vorzimmer der Direktionsetage. Ich stürzte mich in ein rasantes Fitnessprogramm: Schwimmen, Laufen, Eiweiß-Shakes, Krafttraining, Qi Gong, Tai-Chi, Autogenes Training, Ergometerstrampelei … Die Stufen schaffte ich zwar nun flotter, aber ich fühlte mich immer noch so beengt, als steckte ich in einem dunklen, staubigen Sack. Ich ärgerte mich zunehmend über die idiotischsten Flüchtigkeitsfehler und meine Krankmeldungen häuften sich. Grübeleien über eine mögliche Veränderung verliefen im Sand. Jobwechsel? Die „gute“ Stelle im Öffentlichen Dienst aufgeben? Unmöglich – alle würden mich für verrückt erklären. Und am Ende stolpere ich noch vom Regen in die Traufe! Vom gemütlichen Wissenschaftsinstitut in eine kalte, stressige Wirtschaftsbranche? Grauenhaft. Hier hatte ich wenigstens ein interessantes Arbeitsumfeld: Archäologie – ist doch wahnsinnig spannend! Okay, innerhalb meines engen Büromaus-Horizonts bekomme ich davon so gut wie nichts mit, aber alle finden meinen Arbeitgeber super interessant. Da geht man doch nicht weg! Und Pumps sind schicke Schuhe, basta! So redete ich mir weiter Jahr um Jahr meine tägliche Tristesse schön. Und die Miete zahlt sich schließlich nicht von selbst.

 

Wenn das Herz nicht gehört wird, meldet sich der Körper zu Wort. Ich wurde ernsthaft krank. Klinik- und Reha-Aufenthalte ließen das Vertrauen des Arbeitgebers schnell und massiv bröckeln. Von der jahrzehntelang perfekten Top-Sekretärin avancierte ich ruckzuck zum lästigen Personalproblem. Während ich mich durch zähe Therapiesitzungen arbeitete, plante man im gemütlichen Wissenschaftsinstitut hinter verschlossenen Türen meine Entsorgung.

 

In der Therapie war viel die Rede von Perfektionismus, Anerkennungsjunkie, Selbstannahme, Selbstwertschätzung, Selbstfürsorge, alte Glaubenssätze aus der Kindheit, Stressbewältigung, Achtsamkeit, Umgang mit Emotionen und schwierigen Vorgesetzten, Resilienz – alles schön und gut. Was ich brauchte, war eine glasklare Perspektive, eine vollkommen neue Ausrichtung, ein neuer Beruf. Die Krux bei der Sache: mir fiel absolut nichts ein und ich hatte das würgende Gefühl, in einer Sackgasse zu stecken – dead end road. Ja, ich hatte einmal Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte studiert, mit Bachelor-Abschluss … aber was soll man damit bitte schön anfangen, jetzt noch als Ü50erin? Nice to have, aber brotlose Kunst.

 

Die Dame von der Arbeitsagentur – ja, da war ich inzwischen gelandet – hielt es für angebracht, mich in ein Coaching zu schicken. Ich war skeptisch, was das nun ausgerechnet bei mir noch groß bringen soll, war doch alles festgefahren wie in einer Sackgasse ohne Umkehrmöglichkeit. Immerhin war ich froh, dass sie mir nicht gleich wieder eine „Tippsen-Stelle“ auf den Tisch knallte. Also raffte ich mich auf und fand mich bald am runden Tischchen von Petra Schreiber wieder.

 

Hier wurde ich recht schnell mit elementaren Fragen wach gerüttelt, denen ich immer gern aus dem Weg gegangen war. Jetzt prangten sie fordernd am Flipchart, in Rot: Wer bin ich? Was will ich? Wo will ich hin? Das roch alles sehr brenzlig nach unbequemen Konsequenzen: raus aus der berühmten Komfortzone, Anstrengung, Rückschläge, Risiko, Fehlentscheidungen … und am Ende sicher alles für die Katz‘. Aber schon die Selbstinventur brachte mit der Kompetenzanalyse erste Überraschungen. Da kamen doch tatsächlich Fähigkeiten zum Vorschein, die mir vorher gar nicht bewusst waren oder von mir einfach nicht als erwähnenswert betrachtet wurden. Besonders wichtige Basisarbeit war für mich die Auseinandersetzung mit meinen persönlichen Werten. Damit hatte ich mich noch nie konkret beschäftigt. Jetzt zeigte sich, wie wichtig es ist, quasi als immerwährenden Kompass seine Werte zu kennen und bei Entscheidungen auch anzuwenden. Sie können dir verlässlich sagen, wohin die Reise gehen soll.

 

Schon nach wenigen Sitzungen konnte ich die alten schwarzen Pumps in die Tonne werfen. Meine Furcht, jetzt barfuß dazustehen, verflog sehr schnell, denn ich legte mit Petra Schreibers Hilfe Stein für Stein meine ganz persönlichen Wertvorstellungen und Potentiale frei. Unabhängigkeit und Kreativität kristallisierten sich als meine hellsten Leuchttürme heraus. Ein Puzzleteil fügte sich zum anderen. Ich besann mich auf meine Lust am Schreiben und an Bildern – wie wär’s also mit Online-Redakteurin oder (Werbe-)Texterin? Wenn auch zähneknirschend, gewährte mir die Dame von der Arbeitsagentur eine Fortbildungsmaßnahme: Social Media-Management, Online-Marketing … die „grauenhafte“ freie Wirtschaft entpuppte sich als riesiger Spielplatz für meine Kreativausbrüche. In dieser Zeit reifte auch der ewig unterdrückte Traum von der Selbständigkeit zu einem konkreten Plan.

 

Wenn sich etwas wie ein Schneeball zu einer runden Sache aufbaut, kommt allmählich vieles mit ins Rollen und Wachsen, was bisher völlig brach lag. Petra Schreiber überlegte bereits vor meiner Coaching-Phase eine passende Verstärkung für ihr Unternehmen anzuheuern. Und „passend“ ist hier wie so oft das universelle Zauberwort schlechthin. So entwickelten sich aus unseren Coaching-Sitzungen mit nahezu nahtlosem Übergang professionelle Arbeitsbesprechungen - das „Team“ Step and Talk war geboren. Wichtigster Erfolgsfaktor bei unserer Konstellation war und ist das Zusammenspiel unserer Wertvorstellungen und Sichtweisen.

 

Mittlerweile bin ich über 1 ½ Jahre Web Content Writer im weiter gewachsenen Team Step and Talk, und freue mich über meine kontinuierliche Fortbildung zur Web Designerin. Zusammen mit meinem Lebenspartner habe ich ein kleines Unternehmen gegründet. Das Vergnügen, unsere eigenen Chefs zu sein und dem gemeinsamen Leuchtturm Unabhängigkeit zu folgen, hat von Anfang an alle Hürden, Probleme und Risiken in den Schatten gestellt.

 

Heute weiß ich, die Entscheidung für ein Coaching ist Selbstfürsorge par excellence. Für mich war es eine Schatzgrabung, bei der ich meine Potentiale und endlich die passenden Schuhe fand: sehr bequem, leicht, in hellen Farben und ich glaube, sie haben Sprungfedern an den Sohlen.

 

Dead end road: Immer wieder kommen Klienten zu Step and Talk, die dieses bedrückende Sackgassen-Gefühl mit sich herumschleppen. Auch sie stolpern in den falschen Schuhen durch den „falschen Film“. Doch Gewohnheit, Sicherheitsbedürfnis oder ganz einfach die Vorstellung, keine Alternative zu haben, hält uns in der alten Spur. Wenn man im dunklen Wald sitzt, sieht man den Ausweg nicht. Mit einem anderen Blickwinkel von einer höheren Warte mit mehr Abstand eröffnen sich immer neue Möglichkeiten. Das ist die Profession eines guten Coaches.

Wir werden daher im kommenden Jahr an dieser Stelle regelmäßig die wichtigsten Aspekte zur beruflichen Neuorientierung beleuchten. Und damit nicht genug: auch Webinare und Online-Coachings werden sich dem Themenkomplex widmen. Also: bleiben Sie gespannt und zuversichtlich!

 

Bettina Breese

Web Content Writer

Team Step & Talk

 

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 Step and Talk / Waldstraße 2a / 61389 Schmitten/Ts. /  Tel. 06082 924417 / E-Mail: info@step-and-talk.de

 

Petra Schreiber hat sich verpflichtet, nach den ethischen Richtlinien und im Sinne des Berufskodex für die Weiterbildung des Forum Werteorientierung in der Weiterbildung e. V. zu handeln und bin dadurch berechtigt, das Siegel "Qualität - Transparenz - Integrität" zu führen.